Franz Seldte

fr. Führer des "Stahlhelm"; Reichsarbeitsminister

* 29. Juni 1882 Magdeburg

† April 1947 Fürth

Wirken

Franz Seldte wurde am 29. Juni 1882 in Magdeburg als Sohn eines Fabrikbesitzers geboren. Er ging, um das Werk fortführen zu können, in die kaufmännische Lehre und machte das chemische Verbandsexamen. Dann nahm er am 1. Weltkrieg teil, verlor dabei den linken Arm, erfand übrigens damals auch die Leuchtspurmunition.

Nach dem Krieg gründete er schon im Dezember 1918 in Magdeburg eine Vereinigung von Frontsoldaten, aus der dann der allmählich über das ganze Reich verbreitete "Stahlhelm" erwuchs. Ursprünglich nur der Pflege der Kameradschaft und er Fronterinnerungen sowie der Wiedergewinnung der Farben schwarz-weiß-rot gewidmet, entwickelte sich der Stahlhelm unter S.'s Führung immer mehr zu einem politisch-reaktionären Gebilde, blieb aber in seiner Durchschlagskraft weit hinter dem Nationalsozialismus zurück, der ihn natürlich auzuhöhlen und aufzusaugen versuchte. In der sog. Harzburger Front war Seldte neben Hitler, ebenso wie auch Hugenberg, nur eben geduldeter Mitläufer. Nach der sog. Machtergreifung am 30. 1. 1933 wurde S. daher nun mit dem Reichsarbeitsministerium abgefunden, das er dann bis zum bitteren Ende beibehalten hat. Den "Stahlhelm" versuchte er zunächst als selbständige Organisation zu erhalten, indem er ihn zuerst der NSDAP ...